
Die Bezeichnung „frühe Störung“ wird in der Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie in verschiedenen Zusammenhängen verwendet. Deshalb ist es nötig zu erklären, was hier unter einer frühen Störung bzw. unter frühen Störungen verstanden wird.
Frühe Störungen beziehen sich hier auf unsere früheste Kindheit als Neugeborene, Säuglinge sowie Kleinkinder bis zur Vollendung des dritten Lebensjahren, insbesondere jedoch auf das erste Lebensjahr, das extra-uterine Frühjahr (Adolf Portmann).
Wir haben gesehen: Die Erfüllung eigener Bedürfnissen hat nichts mit Liebe oder lieben zu tun. Vielmehr ist und bedeutet Liebe: Geben. Bedingungsloses Geben-wollen, das ist Liebe. Liebe verlangt nicht, Liebe fordert nicht – und Liebe leidet nicht. Leiden entsteht aus unerfülltem Verlangen oder aus Aversion, gesteigert bis zum Hass. Ein liebender Mensch hasst nicht – liebende Eltern hassen ihre Kinder nicht. Die bedingungslose Mutterliebe ist ein Parade-Beispiel fürs Geben-wollen.
Und Scheidungen?
Wie viele Beispiele für Liebe unter uns Menschen gibt es? Henry Dunant, Albert Schweitzer, Mutter Theresa und einige mehr, jedoch bestimmt nicht nicht die Hälfte der Menschheit. Die Scheidungsraten sprechen nicht für eine Zunahme der zwischenmenschlichen Liebe. In wie fern könnten auch geeignete Rahmenbedingungen fehlen? Werden wir nicht ständig zum Verlangen, zum Konsumieren erzogen? Verlangen wir nicht selbst auch vom Partner oder der Partnerin die Erfüllung von Bedürfnissen und Wünschen? Und in wie fern sagen wir – nicht bewusst vielleicht: Er muss meine Wünsche doch erfüllen, wenn er mich liebt. Und fragen wir auch ob er das kann? Und wenn er es nicht kann, dann lieben wir ihn nicht.
… dieses Thema wird fortgesetzt …
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